Anderswo: Flüchtlingsanstürme auf Ceuta und Melilla

 

Am Mittelmeer, im Norden von Marokko liegen Ceuta und Melilla – zwei Städte, die obwohl geographisch in Afrika gelegen, zum spanischen Hoheitsgebiet zählen und somit die einzige Landgrenze von Europa und Afrika sind. Auf der einen Seite der goldene Käfig in dem wir leben – das von vielen Flüchtlingen ersehnte Europa, auf der anderen Seite 30.000 Flüchtlinge die in absoluter Armut und Elend vor sich dahinvegetieren und irgendwie versuchen über die Grenze in die beiden spanischen Städte zu gelangen um dort Asyl zu beantragen.

 

Eine Grenze die, ähnlich wie die meisten Außengrenzen der EU in Richtung Süden, komplett militärisch abgeschirmt ist. Zwei sieben Meter hohe Grenzzäune mit patrouillierenden spanischen und marokkanischen Bullen. Ob dort auch schon jetzt, wie an anderen Stellen der EU-Grenze Drohnen angewendet, oder erst in ein paar Monaten oder Jahren spielt eigentlich keine Rolle. Fakt ist, dass sich Europa mit Satelliten, Drohnen und einer paramilitärischen Grenzschutzbehörde – Frontex – militärisch nach außen abschirmt. Jedes Jahr sterben bei dem Versuch nach Europa zu gelangen Hunderte von Menschen, meist bei dem Versuch per Boot das Mittelmeer zu durchqueren. So auch zu Beginn dieses Jahres, als eine Gruppe von 14 Personen mit einem Schlauchboot versuchte um den Grenzzaun von Melilla herumzufahren und von einem Boot der spanischen Küstenwache abgedrängt und mit Gummigeschossen attackiert wurde. Alle 14 Insassen des Schlauchboots ertranken schlussendlich.

 

Versuche zu Land über den Grenzzaun um Ceuta und Melilla zu gelangen, gibt es schon lange, bestimmt schon so lange wie es diesen Zaun gibt. Seit beginn dieses Jahres, kommt es jedoch immer wieder und immer öfter zu gemeinsamen, massenhaften Anstürmen von Flüchtlingen auf den Zaun. Dabei versuchen Zusammenschlüsse von ein paar hundert bis zu 1200 Menschen, aufgeteilt in verschiedene Gruppen in gemeinsamen Aktionen den Grenzzaun zu überqueren. Die spanischen und marokkanischen Bullen versuchen mit Gummigeschossen und was das polizeiliche Waffenarsenal sonst noch so hergibt die Flüchtlinge zurückzutreiben, diese setzten sich dabei häufig mit Steinen, Flaschen und Knüppeln zu Wehr. Wie extrem die Bullen dabei vorgehen lässt sich nur erahnen, besonders sachte wird es aber nicht sein, wenn von 1200 Flüchtlingen schließlich niemand es schafft den Zaun zu überqueren.

 

Den paar Wenigen die es schließlich doch schaffen in die EU einzureisen, finden dort jedoch meistens kein besseres Leben, sondern schlicht die Fortsetzung ihrer Odyssee. Den überall präsenten Rassismus, Auffanglager die eher den Namen Gefängnis verdient hätten und die ständige Angst vor einer Abschiebung… Firmen und staatliche Institutionen die die Abschottung Europas vorantreiben oder davon profitieren, gibt es überall, auch in München. Es ist dieselbe Logik die dazu führt, dass jedes Jahr massig Menschen an den Grenzen Europas sterben, die unsere Unterdrückung hier besiegelt.

 

Für einen Kampf gegen dies Welt der Ausbeutung, der weder Schranken noch Grenzen kennt!

 

Reißen wir die Festung Europa nieder!