Mach kaputt was dich kaputt macht!

München ist schick und das kostet seinen Preis. Seit in München die Grafittis von den Fassaden, die Plakate von den Wänden verschwunden und  schicke, neue U-Bahnhöfe errichtet wurden, scheinen die Mietpreise ins unbezahlbare zu steigen. Und obwohl sogar die reichen Münchner anfangen böse Töne über all die Luxussanierungen und Neubauten zu spucken, bleibt die praktische Reaktion darauf beim Hochziehen der Augenbrauen  und beim Betteln um bezahlbares Wohnen. Natürlich haben uns, kaum standen die Wahlen mal wieder an, all die PolitikerInnen Honig ums Maul geschmiert indem sie uns mit Programmen für niedrige Mieten gelockt haben. Aber natürlich müssten wir auch dann weiterhin dafür zahlen, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, während irgendein fetter Arsch zufrieden auf seinen Stuhl sitzt und das Geld kassiert, dass er durch sein in dieser Gesellschaft so hoch angepriesenes Eigentum verdient. Im Gegensatz dazu will ich nicht um niedrigere Mieten betteln oder für bezahlbaren Wohnraum für alle kämpfen und ich will schon gar nicht die Entscheidung darüber ob und wer uns unseren Wohnraum wegnehmen darf und wer nicht, an irgendwelche Politiker delegieren, denn ich frage mich:

Ich frage mich mit welchem Recht jemand etwas besitzt, was ich brauche und warum ich nach meinem Recht fragen sollte was sich irgendein Reicher im Namen des Gesetzes genommen hat und jetzt darüber entscheiden will, wem er es vorenthält und wem nicht. Vielleicht habe ich nicht ganz verstanden worin der Sinn liegen sollte mein Recht auf etwas zu beanspruchen, schon gar nicht weil ich die Logik dahinter nicht verstehe, warum ich die Regeln die jemand anderes getroffen hat jetzt auch meinem Willen überordnen sollte. Denn mir gefallen sie nicht und mit ihnen geht es mir schlecht. Nun aber hat derjenige aber auch noch die Macht darüber zu entscheiden was mit seinem Eigentum passiert, wir  können uns nicht einfach nehmen was wir brauchen , schon gar nicht weil das Gesetz es schützt:
„Gutmütige Leute meinen, die Gesetze müssten nur das vorschreiben, was im Gefühl des Volkes als recht und billig gelte. Was aber geht mich’s an was im Volke als recht und billig gilt? Das Volk wird vielleicht gegen den Gotteslästerer sein; also ein Gesetz gegen Gotteslästerung – Soll ich darum nicht lästern? Soll mir dieses Gesetz mehr sein als ein „Befehl“? Ich frage!“
– Max Stirner

Das ist wahrscheinlich mit allen Gesetzen so, die erlassen worden sind – andere haben sie getroffen und wir müssen uns nach ihnen richten. Auf Argumente wie die der Mitbestimmung in der Demokratie möchte ich hier nicht eingehen, denn sie rühren nur von denen, die ihre Meinung einem Kompromiss unterordnen wollen.
Also hat irgendwer zu seinem Zweck ent-schieden, dass er das Recht auf Eigentum hat, höchst wahrscheinlich weil daraus ein persönlicher Nutzen entsteht. Aber weil es mich unglücklich macht, und so geht es mir sicher nicht nur mit diesem sondern mit allen Gesetzen, will ich dieses Recht nicht achten. Ehrlich, ich scheiß auf eurer Eigentum und eure Rechte!

Ich möchte also nicht davon sprechen ob ich das Recht habe auf die Stadt, auf deren Wohnraum oder ihr Eigentum. Denn sobald ich nach Recht frage oder mich auf meines berufe, akzeptiere ich dass es ein solches gibt. In der Hinsicht ist es mir also egal was die    Mieten machen, denn ich habe ein Problem damit, dass irgendjemand anderes sich über mich stellt und mir verwehrt oder billigt was ich zum Leben brauche. Und mal wieder wurde mir in dieser Gesellschaft die Möglichkeit geraubt frei über mein Leben zu entscheiden.

Bestimmt gibt es auch selbstbestimmte Methoden sich das zurückzunehmen was einem genommen wurde, sich selbst in seiner Einzigartigkeit auf eine Stimme zu beschränken und diese an irgendwen anderen abzugeben, gehört jedoch sicherlich nicht dazu. „Mach kaputt was dich kaputt macht“